Spinnereien

Auf unserem Rundgang auf dem Boden treffen wir auch auf Werkzeuge, die bei der Verarbeitung des Flachses gebraucht wurden.
Zwei Spinnräder
beleben diese Seite des Bodens mit ihrer roten leuchtenden Farbe. Heute stehen sie ein wenig verstaubt und vergessen in der Bodenecke, und die Wockenbänder hängen schlaff und müde an der Spindel
.


Vor hundert Jahren hatten Knechte, Mägde und auch die Kinder jeden Tag im Winter eine bestimmte Menge Flachs zu spinnen.
Flachsblüte

Um Licht und Heizung zu sparen, gingen die Spinnergruppen an jedem Abend zu einem anderen Mitglied.
Da wurde fleißig bei einer kleinen Öllampe gesponnen. Es wurde dazu gesungen, Witze und Geschichten wurden erzählt.Auch später, als die Landbevölkerung wohlhabender wurde, und man nicht mehr für Geld zu spinnen brauchte, behielt man die "Spinnerei" bei.

Das Spinnen wurde zu einer Nebenbeschäftigung. Da kamen die Bauersfrauen und Mägde mit ihren Spinnrädern zusammen. Des Nachmittags wurde gesponnen, und nach einem stärkenden Abendbrot kamen die Bauern und Knechte. Dann gings auf die Diele, und die Spinnerei endete mit einem frischen Trunk und Tanz. Ein besonders gefährliches Getränk braute man dann, den sogenannten "Schwatten". Er bestand aus heißem Bohnenkaffee mit einem Zusatz von Likör und viel Zucker. Er wurde aus "Köppken" (große Tasse) getrunken. Neben dem "Schwatten" gab es den "Wormen" (eine Art Grog).
Spinnrad
Flachsfeld Flachsfeld vor der Ernte